Wildtomaten

Ihre Früchte sind kirschgroß, gelb oder rot und schmecken süß. Hobbygärtner bezeichnen sie zu recht als „leckere Minis“ und sind voller Lob über ihren Geschmack. Ursprünglich stammt die Wildtomate aus Mittel- und Südamerika. In den heißen Regionen Mexikos, Brasiliens oder Chile wächst sie wild am Rand von Äckern, auf Wegen oder felsig grusigem Untergrund. Sie ist perfekt an das feucht-warme Klima angepasst, sodass sie Nässe und viel Sonne toleriert. Viel oder wenig Wasser und Sonne lassen sie wachsen, optimale Verhältnisse gedeihen. Trotz fülligen Waschtums ist ihr Aussehen unscheinbar. Die kurzen Stängel winden sich am Boden entlang, bis sie in einem breiten Teppich ausufern. Sind Standort und Klima optimal, kann der Platzbedarf für eine einzelne Pflanze bis zu 2 m2 betragen. Ihre kleinen Blüten wachsen üppig. Sie entwickeln sich schnell zu winzigen Früchten, die wie Perlen am Strauch festsitzen.

Wildtomate: Der Tomatenstar

Seit einigen Jahren ist die Wildtomate hierzulande als Gartenpflanze beliebt. Besonders geschätzt wird sie wegen ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Kraut- und Braunfäule. Nässe und verregnete Sommer kann sie ohne die typische Tomatenkrankheit überstehen. Resistent ist sie ebenfalls gegen Spätfrost und kalte Witterung. Durch ihre gute Wüchsigkeit gedeiht sie im Topf ebenso gut wie im Freiland. Hier sind flachgründige, trockene Böden von Vorteil. Karge Standorte wie Zäune oder Mauern besiedelt sie mit Vorliebe. Dort ist die Wildtomate mit ihren kleinen Früchten ein wahrer Blickfang.

Wildtomaten Sorten

Die Wildformen finden sich in vielen verschiedenen Sorten wieder. Namen wie „Mexikanische, Peruanische oder Bolivianische Wildtomate“ deuten auf die ursprünglichen Wuchsgebiete hin. Die Sorte „Humboltii“ erinnert an den deutschen Naturforscher, der vermutlich Wildtomaten auf seinen Exkursionen entdeckte. „Tindindogo“ klingt nach Afrika. Tatsächlich stammt die Pflanze aus Kenia. „Poro Poro“ ist in Tahiti beheimatet. Sie gilt als historische Sorte, die als Zuchtpflanze genutzt wird. Bekannter sind die Sorten „Rote und Gelbe Wilde“.

Für die gärtnerische Nutzung eignen sich alle Sorten. Besonders beliebt ist die aus den Anden stammende „Rote Murmel“ sowie „Golden Currant“. Sie sind als pflegeleicht und ertragreich bekannt.

Die richtige Pflege

Ohne Dünger mit wenig Wasser, aber viel Licht gedeihen die Pflanze optimal. Empfohlen wird, sie in die Höhe zu trimmen und nicht am Boden ausufern zu lassen. Dazu eignen sich einfache Stangen zum Hochbinden oder der Eigenbau eines Wuchstrichters. Drei Stangen werden als Dreieck angeordnet und abhängig von der Wuchshöhe mit Querstangen versehen. Dass bei anderen Tomatenarten notwendige „Ausgeizen“ kann bei der Wildtomate entfallen. Zu gute Böden lässt sie allerdings wuchern. Der entstehende Lichtmangel geht zu Kosten des Ertrags, sodass die Stängel bei Bedarf zwischen dem 2. und 3. Trieb gekappt werden können. Die gelben oder roten Früchte sind ab Juli erntereif. Bis in den Oktober hängen die winzigen Tomaten an den Stängeln. Selbst wenn die ersten Frosttage einsetzen, sind die Früchte keinesfalls verloren. Sie reifen auch dann, wenn die ganze Pflanze im Schuppen warm hängt.

Die Tomaten sind echte Highlights für den direkten Verzehr. Frisch vom Stängel schmecken sie traumhaft frisch und leicht süß. Die „Rote Murmel“ bleibt für 2 bis 3 Tage knackig, danach neigt zu dazu, leicht matschig zu werden. Länger haltbar ist die „Golden Currant“. Als leckere Zutaten passen alle Sorten Wildtomaten zu kalten und warmen Gerichten aus Topf und Pfanne. Die kleinen Früchte zieren im Ganzen oder halbiert Speisen verschiedenster Art.



Der Artikel wurde zuletzt geändert am 10.02.2016