Blütenendfäule bei Tomaten – Calciummangel erkennen und Maßnahmen

Endlich sind die ersten Tomatenfrüchte da, doch die anfängliche Freude währt nicht lange, denn am Ende der Frucht macht sich eine braune bis schwarze Verfärbung sichtbar. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um die sogenannte Blütenendfäule (teilweise auch Fruchtendfäule genannt). Wichtig, gleich an dieser Stelle zu erwähnen: Bei der Blütenendfäule handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um einen Calciummangel. Was man sonst noch alles über die Blütenendfäule wissen sollte und was man dagegen machen kann, erfährt man nachfolgend.

Was ist die Blütenendfäule?

Wie schon erwähnt, handelt es sich bei der Blütenendfäule nicht um eine Tomatenkrankheit, wie beispielsweise einer Pilzkrankheit, sondern um eine Nährstoffmangelerscheinung. Damit ist die Blütenendfäule auch nicht für andere Pflanzen neben der betroffenen Tomate „ansteckend“.

Bei der Blütenendfäule handelt es sich um einen Calciummangel. Dieser kann unterschiedliche Ursachen haben, wie beispielsweise:

Wie erkennt man die Blütenendfäule?

Erkennen lässt sich die Blütenendfäule am Fruchtansatz, der sich an der Spitze gegenüber dem Fruchtstiel befindet. Hier verfärbt sich die Frucht, bzw. es treten zunächst brauchen oder schwarze Punkte auf, die nach und nach größer werden. Die Frucht vertrocknet an dieser Stelle aus und ist hart.

Blütenendfäule an einer San-Marzano-Tomate

Die Pflanze ist in der Regel nicht sichtbar von der Blütenendfäule betroffen. Sie macht auf den ersten Blick einen gesunden Eindruck. In selten Fällen können aber auch gelblich gefärbte Blätter auf einen Kalziummangel hinweisen.

Blütenendfäule Blätter einer Tomate

Gewusst? Die Blütenendfäule tritt vor allem bei den ersten Früchten auf.

Welche Tomaten sind von der Blütenendfäule betroffen?

Betroffen können generell alle Tomaten von der Blütenendfäule sein. Es gibt aber einige Sorten, die eher vom Kalkmangel gefährdet sind als andere, sodass hier die Blütenendfäule häufiger vorzufinden ist. Gerade bei schnell wachsenden Tomaten und festfleischigen Tomaten kann eine Blütenendfäule vorkommen. Häufig betroffen sind beispielsweise Fleischtomaten, wie die Ochsenherztomate, aber auch bei Flaschentomaten, wie der San-Marzano-Tomate, findet man die Blütenendfäule häufig wieder.

Welche vorbeugenden Maßnahmen gibt es gegen die Blütenendfäule?

Da die verschiedensten Faktoren für eine Blütenendfäule verantwortlich sein können, gibt es nicht die einzig richtige Maßnahme. Man kann aber mit einigen Schritten dennoch gegen die Blütenendfäule vorbeugen.

Eine gute Calciumversorgung ist das A und O bei der Verhinderung der Blütenendfäule. Dabei muss nicht nur sichergestellt werden, dass der verwendete Boden genügend Calcium enthält, sondern auch ein zu hoher Stickstoffanteil sollte verhindert werden. Hier spielt ein ausgewogenes Verhältnis eine wichtige Rolle. Es lohnt sich also häufig bei betroffenen Sorte von Anfang an die Stickstoffdüngung zu reduzieren. Mit einem Bodentest lässt sich der Calciumgehalt bestimmten. Calciumarme Böden haben einen niedrigen pH-Wert, wobei der perfekte pH-Wert um die 7 liegen sollte.

Auch die Luftzufuhrt zur Tomaten sollte sichergestellt und beispielsweise ein dichter Stand vermieden werden. Sonst können die Pflanzen nicht schnell genug abtrocknen bzw. Wasser verdunsten, womit sie wieder weniger Wasser aufnehmen können und damit die Calciumzufuhr verringert wird.

Welche Gegenmaßnahmen gibt es gegen die Blütenendfäule?

Wenn die Blütenendfäule nun doch zugeschlagen hat, dann müssen sofortige Gegenmaßnahmen her. Liegt die Ursache an zu vielem Stickstoff, dann kann man zwar den Stickstoff nicht entnehmen, aber für mehr Calcium sorgen. Hier gibt es beispielsweise bestimmten Calciumdünger, denn man über die Bewässerung der Pflanze zugibt. Auch eine Blattdüngung ist generell möglich.

Tipp: Für einzelne Tomatenpflanzen kann man sich lösliche Calcium-Tabletten in der Apotheke oder im Supermarkt/Drogerie kaufen und diese im Gießwasser auflösen und der Pflanze zuführen.

Können betroffene Früchte repariert werden?

Ist einmal eine Tomatenfrucht von der Blütenendfäule betroffen, dann kann diese Stelle leider nicht mehr „repariert“ werden, egal mit welchen Maßnahmen man gegen die Blütenendfäule vorgeht.

Können betroffene Früchte gegessen werden?

Ja, denn bei der Blütenendfäule handelt es sich nicht um eine Krankheit, z.B. bakteriell. Man muss von Blütenendfäule betroffene Tomaten damit nicht wegschmeißen, sondern kann diese essen. Dafür schneidet man die betroffene Stelle einfach großzügig weg. Man sollte nur darauf achten, dass die Tomaten sofort nach der Ernte gegessen bzw. verarbeitet werden. Gelagert werden sollten Tomaten die von der Blütenendfäule betroffen sind, nicht mehr. Hier ist die Gefahr von Schimmel zu groß.

Artikel vom 19.07.2020