RAF-Tomate
Da die Tomaten nicht nur lecker und gesund sind, sondern auch zu den beliebtesten Gemüsearten gehören, ist es nicht verwunderlich, dass eine enorme Tomatenvielfalt auf dem Markt angeboten wird. Auch die „RAF“-Tomate gehört als die beste Tomatensorte der Welt dazu. Bei der „RAF“-Tomate handelt es sich um eine Fleischtomate, die ihren Ursprung in Frankreich hat und die heute überwiegend im Südosten Spaniens, aber mittlerweile auch in Deutschland angebaut wird.
Die RAF-Tomate wächst an Sträuchern einer Höhe von bis zu eineinhalb Metern. Ihr Name „RAF“ steht für „Resiste A Fusrium“ auf Deutsch „resistent gegenüber Fusarien (Schlauchpilze, die die Fusarium-Welke – Krautfäule auslösen)“. Optisch präsentiert sich die RAF-Tomate als große plattrunde Frucht, die stark gerippt ist. Schon aufgrund ihres Aussehens fällt diese Tomaten-Sorte in jedem Gemüsestand ins Auge. Das Farbspektrum reicht je nach Reifegrad von Grün und Braun bis hin zu tiefem Rot und sogar fast Schwarz. Aber auch geschmacklich setzt sich die zu den Fleischtomaten gehörende „Salztomate“, wie die RAF-Tomate auch genannt wird, mit einem außergewöhnlichen einzigartigen Aroma von den anderen Tomaten ab.
Die fleischige, fast kernlose RAF-Tomate ist eben eine absolut perfekte und dank ihrer Inhaltsstoffe eine sehr gesunde Frucht, die den Speiseplan perfekt ergänzt. Was nun die RAF-Tomate ist, welche Eigenschaften und Besonderheiten sie aufweist, wie sie schmeckt und ob beziehungsweise wie man die RAF-Tomate anbauen kann, wird nachfolgend näher erläutert.
Was ist die RAF-Tomate?
Die RAF-Tomate ist eine aus Spanien kommende Fleischtomaten-Sorte, die gegenüber den Krautfäule auslösenden Schlauchpilzen, den sogenannten Fusarien, resistent ist. Diese Tomaten-Sorte stellt eine Geschmacksrevolution dar und wurde aufgrund ihres einzigartigen Geschmacks als weltweit beste, aber auch teuerste Tomate deklariert. Den hervorragenden, intensiven, würzigen, süßlich-salzigen Geschmack erlangt die RAF-Tomate durch ihre Kultivierung auf den salzhaltigen, vom Meer stetig umspülten Böden der spanischen Anbauregionen Almeria, Murca und Alicante an der Mittelmeerküste Andalusiens.
Die Tomaten-Sorte RAF weist eine recht dicke Schale mit vielen auffälligen Rippen auf, was sie schon ein wenig exotisch anmuten lässt. Ansonsten ist sie unter der Haut vollfleischig und mit mehreren Fruchtkammern versehen. Tomaten dieser Sorte sind neben Früchten mit dunkelroter bis schwarzer Haut (reif) sogar mit grüner Haut und braunen Stellen (nicht oder teilweise reif) verwendbar. Ist die RAF-Tomate reif, dann kann sie schon einmal ein Gewicht von circa 300 Gramm erreichen. An einer Rispe wachsen bis zu sieben Früchte, die eine Größe von acht bis zehn Zentimeter erreichen können.
Allerdings ist die „RAF“ eine Tomatensorte, die von der Befruchtung bis zu ihrer Reife circa 75 Tage benötigt. Aufgrund der Anbauregionen mit ihren salzhaltigen Böden ist die RAF-Tomate nicht nur salzhaltig, sondern auch würzig und robust.
Geschichte hinter der RAF-Tomate
Die „RAF“-Tomate hat ihren Ursprung in Frankreich, und zwar in dem in der Hauptstadt des französischen Departements Drôme Valence ansässigen Saatgut-Unternehmens Clause. Diese Firma war Inhaber eines Patentes für die französischen Marmande-Tomatensorten und somit in der Lage, eine Lösung gegen den Fusarium-Pilz zu finden. So wurde im Jahre 1961 begonnen, durch Kreuzung diverser resistenter amerikanischer Tomatensorten mit einer historischen Marmande-Tomate eine resistente Tomatensorte zu kreieren.
Die Sortenzulassung und die Eintragung in das Register sowie die Namensänderung der französischen Marmande in „RAF“ erfolgten aber erst 1967. Nun konnte die RAF-Tomate kommerziell vermarktet und in den Gewächshäusern in Spanien angebaut werden. Bis in die 1990er-Jahre versorgten die an der Mittelmeerküste liegenden spanischen Anbaugebiete Almeria, Alicante und Murcia dafür, dass die Supermärkte in Europa mit dieser krankheitsresistenten und wohlschmeckenden RAF-Tomate versorgt wurden. Heute wird die Tomatensorte RAF sogar in den Gärten von Tomatenliebhabern in Deutschland kultiviert.
Eigenschaften und Besonderheiten
Die RAF-Tomate ist ein Tomatenkultivar, der nur bis zu maximal eineinhalb Meter hoch wird und nur kurzzeitig neue Blüten und Blätter bildet. Das heißt, die RAF-Tomatenpflanze ist eine determinierte Tomatensorte. Dies hat den Vorteil, dass die Tomaten zur gleichen Zeit reifen. Allerdings handelt es sich bei der RAF um eine spätreifende Sorte, die in Deutschland frühestens ab August geerntet werden kann.
Die reifen Früchte sind recht groß, plattrund und stark gerippt. Sie sind tiefrot gefärbt und können ohne Weiteres ein Gewicht von bis zu 300 Gramm auf die Waage bringen. Unter ihrer recht dicken Haut verbirgt sich viel Fruchtfleisch mit einigen Fruchtkammern. Die RAF-Tomate ist schnittfest und nicht mehlig. Sie ist sehr aromatisch und schmeckt süß-salzig. Da es sich bei dieser Tomatensorte um eine samenfeste Sorte handelt, ist ihre Vermehrung mit ihrem eigenen Samen möglich.
Geschmack
Der Geschmack der RAF-Tomate könnte als Geschmacksrevolution bezeichnet werden. Diese Fleischtomaten-Sorte zeichnet sich durch einen hervorragenden und intensiven Geschmack aus, der eine Komposition von süßlich, salzig, fruchtig und würzig ist. Tomatenkenner schwören sogar, dass es auf der ganzen Welt keine Tomate gibt, die ein solches intensives Geschmackserlebnis möglich macht, wie es die RAF-Tomate tut.
In Scheiben geschnitten und mit ein wenig Meersalz bestreut sowie einigen Tropfen Olivenöl beträufelt und zu einer Scheibe Brot und einem Glas Wein gereicht, ist die RAF-Tomate ein Genuss. Aber auch im reifen Zustand schmecken RAF-Tomaten pur mit Mozzarella und Basilikum, als Salat oder halbiert gegrillt als Gemüsebeilage zu Fleisch und Fisch hervorragend. Sind die Tomaten noch nicht vollreif, sondern noch Grün oder Braun mit grüner Krone, dann sind sie für eine Fermentierung oder das Herstellen von Tomatenessig besonders gut geeignet.
RAF-Tomate selber anbauen
Neben dem kommerziellen Anbau ist es natürlich auch möglich, die RAF-Tomate im eigenen Garten, Gewächshaus oder Kübel anzubauen. Allerdings ist es wichtig, die Pflanzen dieser Tomatensorte, wenn sie im Freiland angebaut werden, vor Regen zu schützen. Denn obwohl die RAF-Tomaten sehr robust und krankheitsresistent sind, sind sie nicht zu 100 Prozent vor Krautfäule geschützt. Die Pflanzzeit für die kleinwüchsige RAF-Tomate ist nach den „Eisheiligen“, also ab Mitte Mai.
Wer jedoch die jungen Pflanzen selber aus dem Samen der samenfesten Tomate ziehen möchte, der sollte bereits im Februar beginnen, die Samen in einer speziellen Anzuchterde vorzuziehen. Dazu füllt man die Erde in einen Behälter, beispielsweise in einen Eierkarton, verbringt die Samen in die einzelnen Kammern und befeuchtet sie ordentlich. Um einen Treibhauseffekt zu erhalten, wird das entsprechende Behältnis mit Folie abgedeckt.
Ist dies geschehen, werden die Behältnisse an einen warmen Standort gestellt und gewartet, bis die ersten Keimlinge zu sehen sind. Erst wenn die Pflänzchen größer geworden sind, werden sie in größere Töpfchen gepflanzt. Jetzt brauchen sie viel Licht, aber nur mäßige Wärme. Dies hat den Vorteil, dass die Pflanzen zwar langsamer wachsen, aber viele Wurzeln bilden und einen stabilen Stamm bekommen. Wichtig ist auch, dass der richtige Standort für die RAF-Tomaten gefunden wird. Sie brauchen viel Sonne, aber vertragen keinen dauerhaften Regen.
Das Auspflanzen in den endgültigen Standort im Freien, im Gewächshaus oder Kübel erfolgt, indem ein entsprechendes Loch gegraben und kräftig gewässert wird. Der Pflanzabstand sollte 40 bis 50 Zentimeter betragen. Da die RAF-Tomate doch recht große Früchte hervorbringt, sollten die Pflanzen mit maximal zwei Trieben gezogen werden. Das heißt, dass alle Seitentriebe bis auf einen tief stehenden ausgegeizt werden müssen, und dies aller paar Wochen.
Um zu gewährleisten, dass die Jungpflanze schnell anwächst, wird der Wurzelballen aufgebrochen und ein Teil des unteren Stammes zur Gewährleistung einer weiteren Wurzelbildung in das Erdreich gesetzt. Zum Schluss wird das Erdreich angedrückt und ein Gießring um die Pflanze gezogen, damit das Wasser nicht weglaufen kann. Jede Pflanze sollte eine Rankhilfe erhalten, um sie später daran befestigen zu können.
Auch nach der Pflanzung der RAF-Tomate, ganz gleich, ob im Freiland, Kübel oder Gewächshaus, ist das richtige Gießen und Mulchen sehr wichtig. Durch das Mulchen wird verhindert, dass das Wasser nicht so schnell verdunstet. Im Juni erhalten die RAF-Tomatenpflanzen die erste Düngung mit Tomaten- oder Gemüsedünger. Dieser kann dann einmal pro Woche mit dem Gießwasser zugeführt werden. Das Besondere an der RAF-Tomate ist, dass sie auch gut mit salzhaltigen Wasser zurecht kommt. Dennoch muss man die Pflanze nicht mit Salzwasser gießen. Eine zu hohe Salzkonzentration könnte sich nämlich auch negativ auf das Wachstum und die Früchte auswirken. Falls du mehr Interesse an diesem Thema hast, erfährst du hier mehr über das Tomaten Gießen mit Salzwasser. Ihren außergewöhnlichen Geschmack erhält die RAF nicht nur durch Sonne und Wärme, sondern auch durch eine gleichmäßige, ausgeglichene Bewässerung und Düngung. Geerntet werden kann die spätreife RAF-Tomate aber erst ab Ende August.
Fazit
Die RAF-Tomatensorte ist ein ganz besonderes, unübertreffliches Gemüse. Sie ist nicht nur weltweit die beste und schmackhafteste Tomate, sondern sie ist auch vielseitig verwendbar. Im reifen Zustand oder wenn sie eine rotbraune oder rote Farbe aufweist, ist sie optimal für würzige Salate. Da sie den Eigengeschmack verliert, wenn sie zusammen mit anderen Tomatensorten verarbeitet wird, sollte die RAF-Tomate immer solo eingesetzt werden. RAF, die noch nicht reif sind und die noch Grün oder Braun sind, sind eingelegt ein Genuss. Aber auch Tomatenessig kann man daraus machen. Einen ganz besonderen Geschmack erhält man, wenn die RAF-Tomate halbiert und gegrillt wird, bis die Seite beginnt, schwarz zu werden – eine Köstlichkeit zu jedem Fisch- oder Fleischgericht, die es sich lohnt, zu probieren.
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